Zwei Quereinsteiger träumen den Traum vom Schaustellerleben. Aber der Weg dorthin ist hart. Werden es Aiko und Stefan schaffen, mit ihrer Geisterbahn durchzustarten? Noch einmal neu anfangen, als Selbständiger – dazu braucht es Mut, Ausdauer und eine gute Geschäftsidee. Aiko und Stefan ahnen noch nicht, dass es viel schwerer wird, als sie anfangs denken. Aiko und Stefan Bartsch sind aus Wiefelstede in Niedersachsen. Für den Tontechniker an einem Theater und den Lageristen in einem Baustoffhandel sind die Brot-Jobs mehr Pflicht als Neigung. Besonders der künstlerisch begabte Stefan träumt schon lange den Traum vom bunten Schaustellerleben und teilt mit seinem Partner Aiko die Vorliebe für Horror und Grusel. Als das Paar in die Nachbarschaft von Schaustellern zieht, hören sie zum ersten Mal von der 60 Jahre alten, eingelagerten Geisterbahn. Die Erfüllung von Stefans Kindheitstraum – zum Greifen nah. Dass sie für ihr kühnes Vorhaben einen Kredit von 180.000 Euro aufnehmen müssen, schreckt dies die Jungunternehmer kaum. Zumindest bis zu dem respekteinflössenden Moment, als Aiko den Abruf des Kredits auslöst: 'Ich fand's schon irgendwie komisch. Wir haben noch nie so viel Geld auf dem Konto gehabt.' Das Geld fliesst in das alte Fahrgeschäft, aber nicht nur. Die Geisterbahn allein kostet 'nur' 70.000 Euro, dazu kommt eine Zugmaschine, zwei Packanhänger, ein Wohnwagen und viel Renovierungsmaterial. Alles für die Zukunft 'on the road'. Deshalb braucht das Jungunternehmerpaar möglichst schnell Einnahmen, denn zum Start der Kirmessaison gibt Stefan seinen Job auf. Ihr ambitionierter Plan: Bereits Ende Februar wollen sie auf ihrer ersten Kirmes in Versmold stehen. Deshalb müssen sie sich mit der umfangreichen Renovierung ihrer Geisterbahn sputen und die Nächte und Wochenenden durcharbeiten. Noch arbeiten sie Vollzeit mit völlig konträren Arbeitszeiten. Stefan kümmert sich als Kreativpart um alle Design-Arbeiten, während Aiko für das technische Update der alten Bahn verantwortlich ist. Ins Schaustellergewerbe haben sie durch von ihnen organisierte Halloweenparties allenfalls reingeschnuppert. Ein kühner Start in eine Branche, in der Quereinsteiger selten sind und misstrauisch beäugt werden. In die über Generationen weitervererbten Schaustellerbetriebe wird man eigentlich nur hineingeboren. Aiko und Stefan erfahren bald, wie hart die Branche ist. Ein gutes Zeitmanagement ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor. Ihres: stark ausbaufähig. Beim Aufbau des 'Spukschlosses Bartsch' auf ihrem allerersten Jahrmarkt in Versmold bleibt es durch zahlreiche Pannen lange spannend. Schaffen sie es überhaupt, zu eröffnen? Die knappe Aufbauzeit verlangt ihnen alle verfügbaren Kraftreserven ab. Da bleibt auch bei den beiden Quereinsteigern kein Auge trocken – verständlich. 'Ja wir haben so viel reingesteckt, aber uns hat das n' büschen mehr zusammengeschweisst' meint Stefan irgendwann schluchzend. Nur wenig ist gelungen, der Aufbau muss mehrmals unterbrochen werden. Sie eröffnen mit erheblicher Verspätung. Am Ende reicht es nur für wenige Fahren mit zahlender Kundschaft. Aber immerhin, ein Anfang ist gemacht. Das Abenteuer Selbständigkeit geht für Aiko und Stefan gerade erst los.
Oft bezeichnen wir Menschen, Verhaltensweisen, Ansichten und Gefühle als 'normal' – oder eben 'nicht normal'. Doch was ist eigentlich normal, und wer entscheidet darüber? Und was, wenn wir den geltenden Normen nicht entsprechen? Presenterin Lisa Budzinski trifft Royal. Er ist 31 Jahre alt und kennt das Gefühl, nicht normal zu sein, seit seiner Kindheit. In einer Kleinstadt bei den Zeugen Jehovas aufgewachsen, galten für Royal schon in der Grundschule andere Normen als für seine Mitschüler. Wie der unverrückbare Glaube an Gott. Keine Geburtstagsfeiern, kein Fluchen und keine Homosexualität. Die Erkenntnis, selbst schwul zu sein, führt zum Konflikt. Als Royal mit der Gemeinschaft bricht, beginnt für ihn mit 28 Jahren eine Reise in eine neue Normalität. Dr. Patricia Kanngiesser weiss: Normen, die man in der Kindheit gelernt hat, streift man nicht so einfach ab. Die Prägung durch das Umfeld beginnt sehr früh. In unserer pluralen Gesellschaft existieren Gruppen mit verschiedenen Ansichten und Werten nebeneinander. Treffen Mitglieder solch verschiedener 'Bubbles' aufeinander, sind Normenkonflikte programmiert. Oft kommt es zu Problemen. Doch Soziologin Prof. Katja Rost von der Universität Zürich sagt, dass Normenkonflikte etwas Wertvolles sind.
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Themen: Die deutsche Wirtschaft schlägt Alarm: Verlorene Jahre mit der Ampel? / Das Dilemma des Christian Lindner: Schwierige Zeiten für die Liberalen / Interview mit IG-Metall-Chefin Benner: Zur Kritik an Ampel und Bundeskanzler
Die deutsche Wirtschaft schlägt Alarm Verlorene Jahre mit der Ampel? Das Dilemma des Christian Lindner Schwierige Zeiten für die Liberalen Interview mit IG-Metall-Chefin Benner Zur Kritik an Ampel und Bundeskanzler
Beke ist eine verbrannte Starjournalistin, die bei den renommiertesten Blättern geschrieben hat. Eine falsche Quelle bricht ihr das Genick. Und so zieht Beke wieder zurück nach Hause. Die 'Altländer Zeitung' ist das einzige Blatt, bei dem Beke einen Job findet. Und das auch nur aufgrund der Bitten ihrer Mutter. Beke wohnt jetzt wieder in ihrem Kinderzimmer. Aber sie lässt sich nicht unterkriegen. Es gibt überall gute Geschichten! Beke Rieper war Starjournalistin. Für die renommiertesten Blätter der westlichen Welt hat sie geschrieben: 'The Guardian', 'New York Times', um nur zwei zu nennen. Dann aber der Karriereknick. Sie verliess sich auf die falschen Quellen, und der Artikel wurde zum Desaster. Für die Zeitung und für sie. Beke ist verbrannt. Keiner will die einst gefragte Reporterin mehr haben. Das heisst, doch. Einer. Ausgerechnet das Käseblatt in ihrem Heimatdorf im Alten Land würde sie einstellen. Beke nimmt den Job an. Vorübergehend, bis sie weiss, wie sie ihr Leben jetzt neu sortieren will. Und dafür zieht sie auch wieder zu Hause, bei ihren Eltern, ein, was nicht ganz unkompliziert ist. Und sie trifft ihre alte Jugendliebe Paul wieder, der ausgerechnet mit ihrer besten Freundin Elif verheiratet war. Ist es dann ok, wenn es zwischen Paul und ihr wieder zu knistern beginnt? Die erste Geschichte, die Beke für die 'Altländer Zeitung' schreiben soll, ist ein Blechschaden auf der A26, der kürzesten Autobahn Deutschlands. Eine Frau hat die Leitplanke gerammt. Der schlechte Belag der Strasse war die Ursache. Die Autobahn ist skandalumwittert. Mehrere Klagen hatten ihre Vollendung einige Jahre zuvor verhindert. Der Kläger: ein knurriger alter Mann, Henning Beckmann, dessen Haus den Weiterbau der Strasse wie eine Festung blockiert. Bekes Schwester Heide hat als Bürgermeisterin intensives Interesse an der Fertigstellung der Trasse. Wirtschaftlich wäre sie für die Gemeinde ein Segen. Und zufällig ist ihr Mann Bauunternehmer, der am Weiterbau der A26 erheblich verdienen würde. Entsprechend vehement versucht Heide, ihre Schwester gegen Henning einzunehmen. Aber Bekes journalistischer Spürsinn ist geweckt. Sie wittert eine andere Wahrheit hinter dem grimmigen Gesicht von Henning Beckmann als die, die die öffentliche Meinung von ihm zeichnen möchte. Geduldig erarbeitet sie sich Hennings Vertrauen und erfährt, dass ein Unfall ihm Frau und Sohn genommen hat, wonach er komplett abgestürzt ist. Dealt der Alte tatsächlich mit Drogen, wie ihm alle unterstellen? Aber Henning hat ein ganz anderes Geheimnis. Unter der unfertigen Autobahnbrücke der A26 haben sich Heerscharen von Fledermäusen eingenistet. Beke wundert sich: Fledermäuse wären doch der perfekte Grund, den Bau der Autobahn endgültig zu blockieren. Warum nutzt der Alte diese Chance nicht? Eine weitere Folge 'Neuer Wind im Alten Land' wird am Sonntag, 28. April 2024, um 20.15 Uhr ausgestrahlt.
Cast
Felicitas Woll, Hildegard Schroedter, Volker Meyer-Dabisch, Anne Roemeth, Steve Windolf, Heiner Hardt, Halima Ilter
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