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Trash Fashion – Mode aus Müll

Kategorie
Mode
Produktionsinfos
Religion, Kirche
Produktionsland
D
Produktionsjahr
2024
Beschreibung
Modekonsum wird immer schneller und landet bald im Müll. Die Designerinnen Jana Heinemann und Sophie Claussen schöpfen ihre Mode aus recyceltem Material: neue Looks – ganz ohne Abfall. Seit dem Jahr 2000 hat sich der Modekonsum in Deutschland verdoppelt, während gleichzeitig durchschnittlich 16 Kleidungsstücke pro Person in der Altkleidersammlung landen. Dabei liessen sich viele Stoffe kreativ weiterverwerten, gerade Denim. Es ist ein Zuwachs von rund 50 Milliarden neu gekaufter Kleidungsstücke, die die Zahl auf mittlerweile 100 Milliarden Neuware steigen lassen. Der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen zufolge gibt jeder Bundesbürger im Jahr 16 Kleidungsstücke in eine Altkleidersammlung – das ergibt einen Kleiderberg von rund 1,1 Millionen Tonnen Textilien pro Jahr. In der Bekleidungsindustrie werden Kollektionen in immer kürzeren Abständen auf den Markt gebracht. Einige Anbieter bringen 24 Kollektionen im Jahr heraus. Aber diese verschwenderische Form von Textilkonsum gerät zunehmend in die Kritik. Welche Möglichkeiten gibt es, anders mit Ressourcen umzugehen? Designer für Recyclingmode und Aktivisten für nachhaltigeren Umgang mit Ressourcen könnten hier Role Models sein. Jana Heinemann (30) hat ihr Handwerk von der Pike auf gelernt. Nach einer Ausbildung zur Massschneiderin studierte sie in Berlin Modedesign. 2018 gründete sie noch während ihres Abschlussjahres ihr Label IMPARI. Heinemann entwirft individuelle, kreative und vielfältige Mode und folgt dabei einem No-waste-Konzept – das bedeutet, dass wirklich alle Schnittreste weiterverwendet werden. Hauptsächlich arbeitet sie mit Materialien, die aus PET-Abfällen hergestellt wurden. Ganz anders arbeitet Sophie Claussen (35) vom Label Avenir. Sie produziert ihre Looks auf Basis von aussortierten Kleidungsstücken. Claussens Leidenschaft ist Denim. Ihre 'Sophie-Pants' ist eine massgefertigte Jeans aus Upcycling-Material. Die Stoffe bezieht sie aus dem Materialpool des Textilhafens der Berliner Stadtmission. Zudem verarbeitet sie für ihre Kollektionen Materialien, die aus vorangegangenen Saisons stammen, sogenannte Deadstocks. Die beiden Designerinnen könnten in ihrem Stil unterschiedlicher nicht sein, aber sie verfolgen beide die Agenda, so ressourcenschonend wie möglich zu produzieren. '37°Leben' zeigt die Designerinnen in ihren Ateliers und begleitet sie bei den aufregenden Vorbereitungen ihrer Kollektionen für die Fashion Week 2024 in Berlin.