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Fachkräfte ohne Mangel – Wie Arbeit auch anders geht

Kategorie
Gesellschaft/Soziales
Produktionsinfos
gesellschaftliche Trends / Entwicklungen
Produktionsland
D/F
Produktionsjahr
2023
Beschreibung
Mehr als 600.000 Stellen können in Deutschland nicht besetzt werden, weil es keine qualifizierten Bewerber gibt. Zur Bekämpfung des Fachkräftemangels braucht es frische Ideen. Pflegedienste werden entlastet, wenn sie mit Hightech die Betreuung älterer Menschen sicherstellen, IT-Dienstleister können das Wissen von Zuwanderern nutzen, und Bäckereien haben Zukunft, wenn sie ihren Auszubildenden gute Perspektiven bieten. Andreas Wippler mit seiner Dresdner Familienbäckerei hat das Nachwuchsproblem angepackt und gelöst. Trotz modernster Ausstattung der Backstube und intensiver Suche mithilfe sozialer Medien blieben Azubistellen lange Zeit unbesetzt. Zu viele potenzielle Bewerber verlor er an ein Studium. 'Ich wusste, ich muss ähnliche Vorteile bieten können.' Seitdem können seine Auszubildenden in einer Art Azubi-WG wohnen, die günstig ist, Gemeinschaft bietet und sogar Haustiere erlaubt. Ausserdem unterstützt er seine Nachwuchsbäcker bei einer Ausbildungsreise in eine Bäckerei im Ausland. 'Win-win', sagt er, denn die Azubis freuen sich über das Angebot und bringen neues Know-how, wie zum Beispiel ein Schokoladenbrot-Rezept aus Frankreich, mit nach Dresden. Inzwischen kann er alle sieben Lehrstellen besetzen. In München hat Rafael Hofstetter mit seiner Firma Devanthro dem Fachkräftemangel in der Pflege den Kampf angesagt. Mittels menschenähnlicher Roboter – den Robodies – soll eine Pflegekraft gleich mehrere Patienten betreuen können, ohne den Steuerungsraum verlassen zu müssen. Hören, sprechen und bewegen können sich die Roboter bereits, wenn Menschen ihnen mittels VR-Brille und Steuerung sagen, was sie zu tun haben. Bereits 2025 sollen die Robodies vom Stapel laufen. Ein Praxistest soll zeigen, wie die neue Technik in der Altenpflege ankommt. Zugewanderte besser qualifizieren: Auch das ist eine Lösung gegen den Fachkräftemangel. Und gerade Frauen mit Migrationshintergrund haben es oft schwer, auf dem Arbeitsmarkt Fuss zu fassen. Dagegen will Sinega Puvaneswaran etwas tun. Für das Sozialunternehmen socialbee mit Hauptsitz in München organisiert sie Qualifizierungsprogramme speziell für Frauen. Jedes Jahr bilden sie und ihr Team junge geflüchtete Frauen zu IT-Projektmanagerinnen aus, die danach direkt in den Unternehmen durchstarten.