Was im Jahr 1891 mit Backpulver begann, ist heute ein riesiger Lebensmittelkonzern. Wird Dr. Oetker seiner Verantwortung gerecht? Sind seine Produkte wirklich gesund, lecker und gut? Kaum einer Marke vertrauen die Deutschen im Supermarkt so stark wie Dr. Oetker. Sie sind sogar bereit, deutliche Aufpreise zu zahlen. Dabei mogelt der Konzern mit viel zu kleinen Portionsgrössen. Und hat ein Problem mit Fleisch aus Massentierhaltung. Angefangen hat alles vor über 125 Jahren mit einem Tütchen Backpulver. Es war genau abgemessen und reichte für exakt ein halbes Kilogramm Mehl. Darauf prangten ein Doktortitel und ein Versprechen: Wer damit Kuchen backe, 'wird sich über Geschmack und Schönheit wundern'. Das Ganze gab es schon damals zu einem fantastischen und vor allem überhöhten Preis. Aus dieser genialen Geschäftsidee ist heute ein Konzernriese gewachsen: Pizza, Pudding, Süssspeisen und natürlich Backmischungen gehören zum Sortiment. Und immer gibt es eine 'Gelinggarantie' dazu. Aber wie viel ist sie wert? In der Doku wird diese angebliche 'Garantie' als Werbegag enttarnt. Die Fertiggerichte von Dr. Oetker tragen häufig Namen internationaler Spezialitäten. Doch was bedeutet das für Kunden, woher bezieht der Konzern seine Zutaten? Und wie viel Wert legt Dr. Oetker auf gute Haltungsbedingungen von Tieren, deren Fleisch er verarbeitet? Dr. Oetker hat sich seit seiner Gründung bei treuen Kunden viel Vertrauen erarbeitet. Die Dokumentation stellt den Konzern aus Bielefeld auf den Prüfstand. Wie kritisch müssen die Verbraucher den Produkten gegenüber tatsächlich sein?
Tanja, Claudia und Andrea – drei Frauen und Mütter, ein Schicksal: Als ihre Kinder geboren wurden, haben sie sich finanziell voll und ganz auf ihre Ehemänner verlassen. Das althergebrachte Rollenverständnis 'er arbeitet, und sie kümmert sich um den Haushalt und die Kinder' hat zunächst gut funktioniert. Doch dann kommt für die drei Frauen das böse Erwachen. Nach der Trennung stehen sie plötzlich vor einem existenzbedrohenden Desaster, müssen von jetzt auf gleich schauen, wie sie ihre Kinder und sich durchbringen – ein Neustart für die drei Frauen, den jede für sich auf ihre Art und Weise angeht. Vor der Ehe war Tanja erfolgreiche Fremdsprachenkorrespondentin, hat sogar mal mehr verdient als ihr Ehemann, ein Wirtschaftsprüfer. Doch nach der Geburt ihrer beiden Söhne musste ihr Mann karrierebedingt umziehen, nahm seine Frau und die Kinder mit, und für Tanja bedeutete das den Verzicht auf ihren Job. Sie war fortan für die Erziehung ihrer Kinder zuständig und arbeitete nur noch 'geringfügig beschäftigt'. Mit Anfang 50, nach der Scheidung, ist sie jetzt dabei, sich noch einmal eine eigene Existenz aufzubauen. Sie startet beruflich durch und arbeitet daran, sich den Traum von ihrem eigenen Modelabel zu verwirklichen. Auch die gelernte Krankenschwester Claudia hatte sich nach der Geburt ihrer beiden Kinder in Sachen Geld voll und ganz auf ihren Mann verlassen, hatte darauf vertraut, über ihn im Alter abgesichert zu sein. Doch nach 30 Jahren Ehe will er die Scheidung. Mit 59 zieht sie das erste Mal ohne Familie in eine kleine Wohnung und begibt sich auf Jobsuche. Alles auf null – und das mit Angst vor der drohenden Altersarmut. Claudia und Tanja sind keine Einzelfälle. In Deutschland arbeiten über 50 Prozent der Mütter in Teilzeit. Und in keinem anderen europäischen Land tragen Frauen anteilig so wenig zum Familieneinkommen bei. Wenn es schlecht für sie läuft, dann tappen diese Frauen direkt in die Armutsfalle. Noch viel zu häufig ist bei vielen Frauen ein Desinteresse an allen Geldangelegenheiten zu spüren, das sich auch kulturell erklären lässt. Bis 1962 durften Frauen in Deutschland nicht einmal ein eigenes Bankkonto eröffnen, und bis 1974 brauchten sie noch die Erlaubnis ihres Ehemannes, um überhaupt Geld verdienen zu dürfen. Diese Zeiten sind längst vorbei. Und doch gibt es hierzulande leider heute noch den Trend bei vielen jungen Frauen, mit Heirat und Kindern die finanzielle Verantwortung dem Ehemann zu überlassen. Zum Beispiel die 32-jährige Andrea im Westerwald. Die Bäckereifachverkäuferin hatte vor der Geburt ihrer Kinder den Backshop in einer Tankstelle geleitet. Auch für sie bedeutete die Geburt ihrer Kinder das berufliche Aus. Die frühen Anfangszeiten hätte sie mit ihrer familiären Situation nicht vereinbaren können. So blieb sie zu Hause bei Tochter und Sohn und überliess das Geldverdienen ihrem Ehemann. Nach sieben Jahren steht auch sie vor der Scheidung. Da ihr Sohn erst ein Jahr alt ist und auf dem Land die Möglichkeiten der Kinderbetreuung schwierig sind, kommt für sie erst mal nur eine geringfügige Beschäftigung infrage. Die Reportage begleitet Andrea, Tanja und Claudia auf ihrem Weg, ihr Schicksal nach der Trennung zu meistern und einen Weg aus der 'Geldfalle' zu finden. Die '37°'-Sendung steht am Sendetag ab 8.00 Uhr in der ZDFmediathek zur Verfügung.