Nach dem Tod eines polnischen Arbeiters wird Víkingur von den Ermittlern Andri und Hinrika in Untersuchungshaft genommen. Steckt er eventuell auch hinter den anderen Morden? Víkingurs Liebhaber Ebo wird von Andris Kollegen Ásgeir verhört. Ebo erzählt, dass er von dem getöteten polnischen Arbeiter Pawel sexuell bedrängt wurde und wie wütend das Víkingur gemacht hat. Für die Ermittler ist damit das Motiv klar. Sowohl seine Anwältin als auch Andri (Ólafur Darri Ólafsson) raten Víkingur (Aron Már) dringend zu einem Geständnis, zumal die Beweislage und die Aussage von Ebo (Kingsford Siayor) ziemlich erdrückend sind. Dennoch beharrt Víkingur darauf, unschuldig zu sein. Die Aufnahmen der Überwachungskamera beweisen zumindest, dass Víkingur nicht für den Stromausfall verantwortlich zu sein scheint, der kurz vor dem Mord im Kraftwerk auftrat. Unruhe breitet sich zudem in der Region aus, als Ásgeir (Ingvar E. Sigurdsson) und Bárdur (Gudjón Petersen) in einem See Tausende tote Fische entdecken, die an der Wasseroberfläche treiben – ganz offensichtlich eine Folge der Wasserverschmutzung. Die Presse ist sofort vor Ort, der Notstand wird ausgerufen. Allen Bewohnern wird nahegelegt, keinerlei Leitungswasser mehr zu nutzen. Für das Nötigste muss vorerst auf Mineralwasser ausgewichen werden, solange die entsprechenden Untersuchungen laufen und es noch keine belastbaren Ergebnisse gibt. Auch privat hat Andri alle Hände voll zu tun: Seine Tochter Thórhildur (Elva María Birgisdóttir) soll eigentlich zu ihrer eigenen Sicherheit nach Reykjavik zurück. Doch Thórhildurs Tante Laufey (Katla Margrét Thorgeirsdóttir) bespricht sich mit Thórhildurs Mutter, und gemeinsam entscheiden sie, dass es für die Jugendliche keine Lösung sein kann, schon wieder weggeschickt zu werden. Als Andri vor vollendete Tatsachen gestellt wird, ist er ganz und gar nicht begeistert. Währenddessen geht Ásgeir einem Hinweis nach, den er im SMS-Verlauf des Telefons gefunden hat, das Thórhildur in der Tasche mit dem Geld entdeckt hatte – und begibt sich damit in höchste Gefahr: Unterwegs wird er von einem maskierten Mann überfallen. Wird er die Messerattacke überleben?
Episodenummer
4
Cast
Ólafur Darri Ólafsson, Ilmur Kristjánsdóttir, Ingvar Sigurdsson, Jóhanna Vigdís Arnardóttir, Stormur Jón Kormákur Baltasarsson, Elva María Birgisdóttir, Steinn Ármann Magnússon
Ob Begnadigung oder Neubewertung der Straftaten: In den Wirren der Wendezeit kamen viele gewalttätige Schwerverbrecher aus DDR-Gefängnissen frei. Einige wurden schnell rückfällig. Vor der Wiedervereinigung mussten Justiz und Strafvollzug der beiden deutschen Staaten aneinander angepasst werden. Verantwortliche entschieden, wer in der DDR zu Unrecht verurteilt worden war, wer freikommen sollte. Es gab Entscheidungen mit schrecklichen Folgen. In den gerade mal elf Monaten zwischen Mauerfall und Wiedervereinigung standen die Zeichen auf Freiheit. Tausende politische Gefangene kamen aus den DDR-Gefängnissen frei. Allerdings galten die Straferlasse aber teilweise auch für gefährliche Gewalttäter. Für sie öffneten sich die Tore der Haftanstalten – entweder, weil man sie begnadigte, oder, weil ihre Schuld nach den Gesetzen der Bundesrepublik abgegolten war. Einer von ihnen ist Klaus-Dieter S., ein Mann, der schon zu DDR-Zeiten eine Frau missbraucht und ermordet hatte. Er habe keinerlei Zeit gehabt, so S., sich auf die Entlassung ins wiedervereinigte Deutschland vorzubereiten – an einem Freitagnachmittag wurde ihm mitgeteilt, dass er am folgenden Montag entlassen würde. S. überfiel in den 90er-Jahren in Westdeutschland mehrere Frauen und ermordete eine weitere. Bis heute sitzt er im Massregelvollzug in einer forensischen Psychiatrie. Ein anderer Fall ist Herbert M., der bereits in der DDR in den 50er-Jahren ein fünfjähriges Mädchen tötete, später eine junge Frau. In der Wendezeit wurde er begnadigt, kam Ende September 1990 frei und tötete nur ein gutes Jahr später wieder: In der Silvesternacht 1991/92 sollte er auf zwei kleine Mädchen aufpassen, die vier und fünf Jahre alten Töchter einer Bekannten, und ermordete diese am Ende bestialisch. Wieso konnten gewalttätige Verbrecher entlassen werden? Antworten sucht der Film mithilfe eines forensischen Psychiaters, aber auch bei den damals verantwortlichen Politikern.
Hintergrundinfos
Die Sendereihe berichtet über spannende Ereignisse der Weltgeschichte. Das Themenspektrum reicht von der politischen Geschichte über kulturgeschichtliche Themen bis zur Gesellschaftsgeschichte.