Ein Hormon aus dem Blut trächtiger Stuten macht die Produktion von Schweinefleisch effizienter. Für billige Schnitzel in Deutschland müssen Pferde in Südamerika und Island leiden. Es sind Bilder, die schockieren: Stuten, die in Verschläge geprügelt werden und Blut abgenommen bekommen. Gedreht auf sogenannten Blutfarmen in Argentinien, Uruguay und Island. Die Stuten leiden, damit Schweinefleisch auch in Deutschland billig bleibt. Die Bilder der Schweizer Tierschutzorganisation 'Animal Welfare Foundation' dokumentieren die Qual der Stuten. In ihrem Blut das Hormon PMSG, das in der Ferkelerzeugung eingesetzt wird. Gewonnen in Südamerika und Island, wird es in Deutschland verarbeitet und in Form von Hormonpräparaten angeboten. Prof. Stephanie Krämer, Tierschutzexpertin an der Universität Giessen, hat die erschreckenden Bilder aus Argentinien und Uruguay gesichtet. Sie befürchtet, dass die schlechte Verfassung der Stuten so gewollt ist: 'Es geht ja im Grunde genommen darum, möglichst effizient zu arbeiten. Und wir haben Erfahrungsberichte darüber, dass, je ausgemergelter die Stuten sind, also je schlechter eigentlich ihr Zustand, auch ihr Ernährungszustand ist, desto höher ist der PMSG-Spiegel.' Dabei ist das Hormon gar nicht unbedingt nötig, um wirtschaftlich Schweinefleisch zu erzeugen. Im Biobereich ist der Einsatz generell verboten. Doch auch wer konventionell Schweine hält, könnte anders arbeiten. Prof. Axel Wehrend forscht an der Uni Giessen zur Fortpflanzung von Nutztieren. 'Wir haben gewerbliche Betriebe gesucht, die auf PMSG verzichten. Und da ist eben rausgekommen, dass viele Betriebe ohne PMSG genauso gut auskommen wie mit PMSG.' Immer mehr Anbieter der PMSG-Präparate verwenden mittlerweile PMSG aus Island. Doch dort sind die Zustände kaum besser als in Südamerika – auch das belegen neue Bilder der 'Animal Welfare Foundation'. Nadine Henke ist Tierärztin und selbst in der Haltung von Muttersauen aktiv – ohne PMSG. Sie sieht ein Problem im System, wie Nutztier-Medikamente vermarktet werden: Direkt über die Tierärzte kommen die Arzneimittel in die Ställe. Viele Tierhalter wissen nicht, wie das Präparat überhaupt gewonnen wird. Und als Verbraucher hat man kaum eine Chance, zu erkennen, was hinter dem gekauften Schweinefleisch eigentlich steckt.
Mord im Baumarkt: Zwischen mehreren Regalen findet Verkäuferin Roswitha Gress morgens ihren Chef Anton Brandner erschlagen auf. Die Rosenheimer Kommissare Hansen und Hofer ermitteln. Zunächst konzentrieren sie sich auf das berufliche Umfeld des Opfers. Ein am Tatort gefundenes Kündigungsschreiben bringt die Cops auf die Spur von Lagervorsteher Werner Heigl. Der gibt zwar zu, sich mit Brandner gestritten zu haben, bestreitet jedoch den Mord. Weitere Ermittlungen führen zum Bruder des Opfers, Florian Brandner, und dessen Verlobter Silvia Bauer. Angeblich sollen die Brandner-Brüder kein gutes Verhältnis gehabt haben. Doch wollte Anton Brandner seinem Bruder 300.000 Euro leihen, damit dieser einen Kredit für einen Kletterpark bekommt, den er kaufen will. Nach einem Gespräch mit der Bank stellt sich jedoch heraus, dass Anton das zugesagte Geld zurückgezogen hatte. Hat Florian Brandner seinen Bruder erschlagen, weil er sein Kletterpark-Projekt gefährdet sah? Während die Rosenheimer Ermittler den wahren Täter dingfest machen, hat Polizist Mohr ein ganz anderes Problem. Die Deko für den Ball der Freiwilligen Feuerwehr, der im 'Rosenbräu' stattfinden soll, stammt ausgerechnet aus dem Baumarkt, in dem der Tote gefunden wurde – und ist nun beschlagnahmt. Mithilfe von Marie versucht Mohr, Dekomaterial aus der Musikakademie aufzutreiben. Doch das ist nicht zu finden, weil es offenbar ausgeliehen wurde. Nur von wem?
Cast
Joseph Hannesschläger, Igor Jeftic, Marisa Burger, Karin Thaler, Max Müller, Alexander Duda, Diana Staehly
Fachkräftemangel überall. Besonders in Krankenhäusern spitzt sich die Situation derzeit zu. Operationen müssen verschoben werden, Pflegekräfte kommen an ihre Grenzen. Aber nicht nur Schwestern und Pfleger sind gesucht. Auch in anderen, nichtmedizinischen Klinikbereichen fehlt es an Personal, ob bei der Reinigung, dem Fahrdienst oder in der Küche. 'Es ist der schönste Beruf der Welt, aber ein bisschen mehr Zeit würde unheimlich helfen', sagt Stationsschwester Alina Rafael. Auf der kardiologischen und herzchirurgischen Station im Universitätsklinikum Lübeck sind sie am Limit. Acht Überwachungsbetten werden derzeit auf der Station betrieben, die sind ständig belegt. Räume für fünf weitere Überwachungsbetten gäbe es, aber weil nicht genügend Personal vorhanden ist, musste die Pflegedienstleitung die Betten 'abmelden'. Insgesamt könnten im Klinikum 50 Betten mehr belegt werden, wenn das Personal vorhanden wäre. Auch in der Küche und beim hausinternen Krankenfahrdienst sind permanent Stellen offen. Das heisst, der Arbeitsdruck beim Stammpersonal steigt, was nicht gerade zu Begeisterung führt. Manche kündigen, weil Handwerk und Industrie besser bezahlen und die Schichtarbeit wegfällt. Ein Krankenhaus ist eben 24 Stunden an sieben Tagen die Woche in Betrieb. In manchen Bereichen wirkt das Klinikum durch Automatisierung dem Personalmangel entgegen, wie bei der Sterilisation von OP-Besteck. Ohne technologische Neuerungen wäre die Personalnot dort noch viel schlimmer. Anderswo ist Automatisierung unmöglich. Das Personal in der Notaufnahme am Standort Kiel weiss am Nachmittag nicht mehr, wo ihm der Kopf steht. Zwei Schockräume für Notfälle gibt es, aber vier schwer kranke Patienten sind von den Sanitätern gebracht worden. Personal aus umliegenden Stationen muss in Windeseile umgeschichtet werden. Krankenpfleger Jan Schmidt kommt erst nach Stunden zu einer kleinen Pause. Das Essen, das er sich bestellt hatte, ist schon lange kalt, er tritt ins Freie vor der Notaufnahme: 'Ein bisschen frische Luft ist schon gut. Man ist stundenlang da drin in den fensterlosen Räumen. Frische Luft tut einfach gut.' Die Notaufnahme hat sich eigentlich bei der Leitzentrale abgemeldet, dennoch rollt ein Rettungswagen nach dem anderen vor die Pforte. Als Maximalversorger muss das Universitätsklinikum alle schweren Fälle aufnehmen. Bei Oberarzt Nihat Tahmaz hat sich der Adrenalinspiegel auf einem hohen Niveau eingependelt. Scherzhaft meint er: 'Andere nehmen Drogen, ich geh' arbeiten.' – Alltag in einem ganz normalen deutschen Krankenhaus.
Täglich werden wir mit Schreckensmeldungen von kriminellen Taten bombardiert. Unsere Gesellschaft scheint zu verrohen. Dabei gab es noch nie so viel Präventionsarbeit und Initiativen in Deutschland wie heute. Und damit auch Geschichten, die Hoffnung machen. 'Terra Xpress' geht verschiedenen Fällen auf den Grund. Sie sind farblos, kaum zu schmecken und werden unbemerkt verabreicht: K.-o.-Tropfen. Das Opfer kann nicht mehr klar denken und verliert das Bewusstsein. Ein Zustand der Hilflosigkeit, der vom Täter für Raub oder Sexualdelikte ausgenutzt wird. Schon nach maximal zwölf Stunden sind die K.-o.-Tropfen im menschlichen Körper nicht mehr nachweisbar, die Erinnerung an das Geschehene ist nur bruchstückhaft oder ganz weg. Folglich kommt es zu verhältnismässig wenig polizeilichen Ermittlungsverfahren. Die traumatischen Auswirkungen für die Betroffenen hingegen sind dramatisch und langwierig. Nina Fuchs war selbst Opfer eines solchen sexuellen Übergriffes und kämpft noch immer um Gerechtigkeit. Sie gründet den Verein 'KO – Kein Opfer e.V.', will Aufmerksamkeit schaffen und Betroffenen eine Anlaufstation bieten. Ausserdem fordert Nina Fuchs eine Veränderung der gesetzlichen Lage. In Deutschland macht sich seit rund einem Jahrzehnt ein merkwürdiges Phänomen breit. Polizei, Helfer und Rettungskräfte werden beschimpft, angegriffen und bei ihren häufig lebensnotwendigen Arbeiten behindert. 'Terra Xpress' schildert einen aktuellen Fall und geht zusammen mit Betroffenen und Experten den Auslösern und Ursachen auf die Spur. Welche Gegenmassnahmen werden getroffen? Maximilian Pollux ist ein gefragter Coach und Experte für Gewaltprävention, auch in den Medien. Doch mit zwölf geriet er auf die schiefe Bahn. Diebstahl, rauchen, trinken, kiffen. Er wollte ein Gangster sein und bekam immer mehr Probleme mit der Polizei. Letztlich landete er wegen Drogen, Waffenhandel und Körperverletzung im Gefängnis. Erst nach zehn Jahren wird er wieder entlassen – und beschliesst, sein Leben umzukrempeln. In Mainz gründet Pollux den Verein SichtWaisen. Er will Jugendliche unterstützen, damit sie nicht in den Sumpf aus Kriminalität, Drogen und Gewalt abrutschen. Er ist überzeugt, dass ihm ein solches Programm als Jugendlicher geholfen hätte – doch das Angebot gab es damals nicht.
Die Episode über die gefrorenen Landstriche dieses Planeten führt die Zuschauer wieder in den hohen Norden, in die Heimat der grossen borealen Wälder und der kargen Tundren. Diese riesige Wildnis wird von jahreszeitlichen Extremen beherrscht. Gezeigt werden Wölfe, die dort im Winter überleben, indem sie als Superrudel aus 25 Tieren bei der Jagd zusammenarbeiten. Mit dem Amerikanischen Bison haben sie sich keine leichte Beute ausgesucht, doch die mächtigen Wildrinder sind die einzigen Tiere, die den Wölfen zu dieser Jahreszeit als Nahrung dienen. Vollkommen auf sich allein gestellt, versucht hingegen ein Polarfuchs weiter nördlich mittels waghalsiger Kopfsprünge, an seine Opfer zu gelangen: Lemminge, die in bis zu 15 Meter langen Tunnelsystemen tief unter der Erde versteckt sind. Kamerafallen ermöglichen den Zuschauern, in den abgelegenen Wäldern Sibiriens einen Blick auf den ausgesprochen seltenen Amurleopard auf der Pirsch zu erhaschen. Und kurz nach ihm erscheint eine noch grössere und ebenfalls seltene Grosskatze: der Sibirische Tiger. Mit dem Einzug des Frühlings verändern sich sowohl der Wald als auch die Tundra. Mit den steigenden Temperaturen tauen etwa eingefrorene Babyschildkröten auf und kehren ins Leben zurück. Eine Berglandhummelkönigin beendet nun als einzige Überlebende ihres Volkes ihren eisigen Schlaf und beginnt mit dem Wiederaufbau ihrer Kolonie. Sie muss sich fortpflanzen, ehe der Winter zurückkehrt. Der Hochsommer schliesslich legt die Auswirkungen des Klimawandels auf die Tundra frei. Riesige Narben tun sich in der Landschaft auf, wo der Permafrost auftaut und die Landschaft unwiederbringlich ins Rutschen bringt. Die Folge ist mittwochs vor der Ausstrahlung in der ZDFmediathek verfügbar.