Themen: Proteste in Ostdeutschland: Angst vor Pleiten und Jobverlust / Sanktionsbrecher Lufthansa? Fragwürdige Geschäfte im Krieg / Putins Mobilmachung: Wie weit eskaliert der Krieg? / Schwachstellen im Brandschutz: Gefährliche Kunststoffe
Proteste in Ostdeutschland Angst vor Pleiten und Jobverlust Immer mehr Menschen in Deutschland fürchten, aufgrund der extrem steigenden Strom- und Gaspreise in finanzielle Schwierigkeiten zu geraten. Besonders in Ostdeutschland ist die Angst gross, dass Betriebe wegen der Energiekrise schliessen müssen und Arbeitsplätze verloren gehen. Gründe dafür sind, dass die ostdeutschen Bundesländer von der Energiezulieferung aus Russland stärker abhängig und die wirtschaftlichen Beziehungen sehr viel enger als im übrigen Teil der Republik sind. Sanktionsbrecher Lufthansa? Fragwürdige Geschäfte im Krieg Der Lufthansa-Konzern hatte nach Putins Angriffskrieg auf die Ukraine versichert, die grösste deutsche Fluggesellschaft stehe an der Seite der Menschen in der Ukraine. Tatsächlich ist Lufthansa über eine Tochtergesellschaft an der Firma Aeromar beteiligt, die zur staatlichen russischen Fluggesellschaft Aeroflot gehört. 'frontal' berichtet über fragwürdige Geschäfte im Krieg. Putins Mobilmachung Wie weit eskaliert der Krieg? Schon zu Beginn der Invasion in die Ukraine macht der russischen Armee ihre mangelhafte Logistik zu schaffen. Das zeigen Aufnahmen von liegen gebliebenen Panzern und defektem Gerät. Nun hat die Ukraine wichtige Verkehrsknotenpunkte im Osten zurückerobern können, erschwert somit den russischen Nachschub an die Front. Und auch im eigenen Land hat Putin ein Logistikproblem: Immer mehr Menschen verlassen Russland, um der Einziehung in die Armee zu entgehen. Droht die Teilmobilmachung an der Logistik zu scheitern? Schwachstellen im Brandschutz Gefährliche Kunststoffe Der Grossbrand eines Wohngebäudes in Essen im vergangenen Februar deutet auf Schwachstellen im Brandschutz von Gebäuden hin. Experten verweisen auf Bauelemente aus Kunststoffen, sie könnten für die ungewöhnlich heftige und schnelle Brandausbreitung mitverantwortlich sein. In dem Essener Gebäude waren die Balkone der 36 zerstörten Wohnungen grossflächig mit Plexiglasplatten vertäfelt, und die Balkonböden bestanden aus WPC-Profilen, einem Holz-Kunststoff-Gemisch.
Wenn andere den Grill anwerfen, ihre Joggingschuhe anziehen und ihren Abend geniessen, beginnt für 3,7 Millionen Menschen in Deutschland die Nachtschicht. Sie arbeiten dort, wo Arbeitskräfte dringend benötigt werden, im Bereich der Medizin, der Schwerindustrie oder der Lebensmittelbranche. Menschen, die regelmässig gegen ihren Biorhythmus arbeiten, weniger Zeit für ihre Familien und Freunde haben. Ausserdem sind sie einem erhöhten Gesundheitsrisiko ausgesetzt: Schlafmangel, Bluthochdruck, Depressionen gehören dazu. Wissenschaftler vermuten immer wieder einen Zusammenhang zwischen Schichtarbeit und Krebserkrankungen. Im Hamburger Hafen auf dem Fischgrossmarkt begleitet '37°' Julian und sein achtköpfiges Team durch die Nacht. Julian ist seit zwei Jahren Geschäftsführer eines Familienunternehmens. Dort werden Nacht für Nacht mehrere Tonnen Fisch aus Skandinavien geordert, filetiert und an die Kunden im Grossraum Hamburg verkauft. Sechs Tage die Woche arbeitet Julian jede Nacht zwölf Stunden. Kein Problem für den 24-Jährigen, fünf Stunden Schlaf würden ihm reichen. Viel Zeit bleibt da nicht für private Kontakte. Daher ist Julian froh, dass er seine Freundin Lisa schon mit 15 kennengelernt hat, als die Nächte noch echte Nächte waren. Übernommen hat Julian den Betrieb von seiner Mutter Heidi. Sie lenkte 35 Jahre lang die Geschicke. Doch irgendwann wurden die Nachtschichten für sie körperlich so belastend, dass sie die Reissleine ziehen musste. Carolin setzt bei ihren Nachtschichten im Stahlwerk in Eisenhüttenstadt auf die perfekte Organisation. Sie ist Mutter von zwei Söhnen und teilt sich mit ihrem Mann Normen das Familienmanagement. Während Carolin in Wechselschichten arbeitet, also Früh-, Spät- und Nachtschicht, ging Normen vor ein paar Jahren in den regulären Tagdienst. Die ständigen Nachtschichten hatten ihn mürbegemacht. Die 33-jährige Carolin arbeitet weiter im Kaltwalzwerk als Schichtmeisterin und ist verantwortlich für rund 28 Kolleginnen und Kollegen. Berufs -und Privatleben lassen sich nur vereinbaren, wenn ein strikter Zeitplan eingehalten wird: gemeinsames Abendessen mit der Familie, Gutenachtgeschichte, 21.30 Uhr Schichtbeginn. Gegen 3.00 Uhr ist laut Carolin die 'Stunde der toten Augen'. Da heisst es, durchhalten. Um 5.30 Uhr ist endlich Ablöse und ihr Schichtende, dann holt sie Brötchen bei der Tanke. Jungs wecken, Abschiedskuss von ihrem Mann und ab ins Bett. Der 40-jährige Martin ist als Notfallsanitäter am Luftrettungsstützpunkt Senftenberg im Einsatz. Auch zu seinem Dienstplan gehören regelmässig Nachtschichten. Wenn der Hubschrauber abhebt, geht es oft um Leben und Tod: Verkehrsunfälle, Herzinfarkte, Notverlegungen. Da schiesst das Adrenalin in die Adern, und das vierköpfige Rettungsteam ist hellwach. Martin assistiert dem Rettungsarzt in der fliegenden Intensivstation und unterstützt die Piloten, die nachts zu zweit unterwegs sind und mit speziellen Nachtsichtgeräten fliegen. Nach dem Einsatz beginnt der Kampf gegen die Müdigkeit. Mit eindrücklichen Aufnahmen aus den jeweiligen Lebenswelten begibt sich der Film auf die Spuren der Nachtarbeiterinnen und Nachtarbeiter und will wissen, wie sie die besonderen Herausforderungen bewältigen, ihren Alltag organisieren und ihre Sozialkontakte aufrechterhalten. Die '37°'-Sendung steht am Sendetag ab 8.00 Uhr in der ZDFmediathek zur Verfügung.
Markus Lanz spricht in seiner Talkshow mit seinen Gästen über aktuelle und gesellschaftlich relevante Themen – unterhaltend und journalistisch hintergründig.