1986 wurde sie als Prestigeprojekt des Wohnungsbaus in der DDR fertiggestellt, die berühmt-berüchtigte 'Platte' in Marzahn. 100 000 Wohnungen wurden in nur 15 Jahren hochgezogen. Einst begehrte Wohnlage, nahm die Attraktivität der Hochhauswohnungen nach der Wende deutlich ab. Trotz ihres schlechten Rufs erlebt Deutschlands einst grösste Plattenbausiedlung heute einen regelrechten Boom – und das nicht nur wegen der billigen Mieten. In der Marzahner Promenade 14 leben etwa 350 Menschen in 144 Wohnungen, verteilt auf 20 Stockwerke. In dem 'Dorf hochkant' läuft es auf den ersten Blick ganz gut. Doch Vandalismus, Ruhestörung oder kleinere Nachbarschaftsstreits gehören hier ebenfalls zum Alltag. Wie hat sich das Zusammenleben im Haus, das vor der Wende erbaut wurde, verändert? Hausmeister Thorsten Hauff kennt die 20 Stockwerke der Marzahner Promenade 14 wie seine Westentasche. Er ist 'Hausi' der alten Schule und hat das Haus und die Wehwehchen seiner Bewohner gut im Griff. 'Du musst deine Arbeit lieben, wenn nicht, kannst du gleich zu Hause bleiben.' Falsch entsorgter Müll, zugestellte Kellerräume und fast täglich neue Graffiti an den Wänden – Hausmeister Hauff hat alle Hände voll zu tun, das Gebäude in Schuss zu halten. Wenn es bei einem Mieter dann noch von der Decke tropft und eine Wohnungsübergabe im Kalender steht, kommt Hausmeister Hauff ganz schön ins Schwitzen. Doch auch er sieht nicht alles schwarz. Denn das Leben in der Platte hat auch seine schönen Seiten. Das weiss niemand besser als Bernd Engling. Als Haus-Chronist, Mietervorstand und Chorleiter der 'Marzahner Promenaden-Mischung' ist der 74-Jährige eine Schlüsselfigur der Marzahner Promenade 14. Seit 34 Jahren engagiert er sich für die Gemeinschaft im Haus, begutachtet als Teil des Mieterbeirats einmal im Monat den Zustand der Platte und leistet mit dem liebevoll eingerichteten Haus-Klub im 20. Stock einen unschätzbaren Beitrag zur Kultur im Gebäude. Veranstaltungen können hier wegen der Corona-Pandemie gerade nicht stattfinden. Bei einer abendlichen Jamsession mit Akkordeon und Saxofon wird es im Klub aber für kurze Zeit wieder sehr lebendig. Und wie erleben andere Bewohner die Gemeinschaft im Haus? Die zehnjährige Glorias Mukami aus Kenia lebt seit 2019 in Marzahn, singt im Chor 'Marzahner Promenaden-Mischung' bei Bernd Engerling, ist in Marzahn aber noch nicht ganz angekommen. Für Familie Rokosz aus Polen sollte Marzahn nur eine Zwischenstation sein, wurde dann aber zum Wohlfühl-Zuhause. Mutter Justina erzählt, warum sie heute nicht mehr aus Marzahn wegwill. Die 'ZDF.reportage' taucht ein in den Mikrokosmos einer Berliner 'Platte'.
Eine Alternative zu Beton: Bauen mit Stroh und Holz. In Freiburg entsteht eines der höchsten Holzhäuser Deutschlands. Böse Überraschung: wenn der Bagger Knochen zutage fördert. Stroh und Holz machen nicht nur gutes Klima innerhalb der eigenen vier Wände, sie tun auch dem globalen Klima gut. Deshalb wollen immer mehr Familien mit umweltfreundlichen, nachwachsenden Materialien bauen. In Freiburg entsteht gerade eines der höchsten Holz-Hochhäuser Deutschlands. Holz wird als Baustoff immer beliebter. In Baden-Württemberg entsteht bereits jedes dritte Haus aus Holz. Doch was, wenn es brennt? Wenn der Bagger beim Hausbau plötzlich Knochen zutage fördert, heisst das Baustopp. Zum Glück ist es kein Fall für die Polizei, sondern einer für die Archäologen. Es sind wertvolle Funde aus dem Siebenjährigen Krieg. Doch wer zahlt die Grabungen – wird der Bauherr zur Kasse gebeten?
Tierfilmer Andreas Kieling besucht Europa, Australien, Amerika, Afrika und Fidschi. Er trifft engagierte Wissenschaftler*innen und bietet spannende Einblicke. In Tansania trifft Andreas Kieling auf Hyänen, die ihrem schlechten Ruf nicht gerecht werden. Er erlebt auf Island Attacken von Küstenseeschwalben und sucht Beweise für die Rückkehr der Wildkatze in Deutschland. Und er taucht vor Fidschi mit Bullenhaien. Die Sympathiewerte von Hyänen sind die wohl schlechtesten unter afrikanischen Raubtieren. Zu Unrecht, wie Tierfilmer Andreas Kieling im Ngorongorokrater von Tansania feststellt. Dort untersuchen Forscher*innen das Mit- und Gegeneinander in Hyänen-Clans. Fazit: Mal lohnt es sich für Hyänen, nett zu sein, mal ist Kampf das bessere Mittel. Sogar Parallelen zu sozialen Netzwerken gibt es: Wer die meisten Follower hat, schafft es ganz nach oben. Wie in Hitchcocks 'Die Vögel' fühlt sich Andreas auf Island. Im Schwarm attackieren ihn Küstenseeschwalben. Sie schützen so ihren Nachwuchs. Maximal zwei Junge kann ein Seeschwalben-Paar pro Jahr grossziehen. Die Zeit dafür ist knapp. Denn noch bevor der kurze isländische Sommer zu Ende geht, müssen die Kleinen fit sein für eine extreme Flugreise: aus der Arktis in die Antarktis. Bis zu 8000 Wildkatzen gibt es mittlerweile wieder in Deutschland. Die scheuen Waldbewohner brauchen viel Platz zum Leben und finden ihn nur schwer im dicht besiedelten Deutschland. Andreas erlebt, wie mühsam es ist, für den einzelgängerischen Jäger neue Gebiete zu erschliessen. Eine Geschichte, bei der es um Baldrian und junge Bäume geht – und um sehr viel Geduld. Nirgendwo auf der Welt kommt man den seltenen Bullenhaien so nah wie am Shark Reef vor Fidschi. Der Grund: Thunfisch-Snacks von Menschenhand. Das 'Hai Life' unter Wasser lässt nicht nur das Herz von Tauchenden höherschlagen, es bietet auch einzigartige Forschungsmöglichkeiten. Eine wichtige Frage für Andreas und die Forscher*innen: Stören die Fütterungen das ökologische Gleichgewicht? Alle drei Filme der Reihe 'Terra X'-Reihe 'Kielings wilde Welt' sind ab Mittwoch, 7. April 2021, in der ZDFmediathek unter terra-x.zdf.de zu finden. Zur Dokumentation 'Der Kreislauf des Lebens' gibt es ein Webvideo, das am Samstag, 17. April, um 10.00 Uhr in der ZDFmediathek und am Sonntag, 18. April 2021, um 10.00 Uhr auf dem YouTube-Kanal 'Terra X Natur & Geschichte' https://ly.zdf.de/tl1/ veröffentlicht wird. Alle Filme in der ZDFmediathek und bei YouTube sind zum Embedding mit Verweis auf 'Terra X' für alle Interessierten freigegeben.