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Themen: Die Freaks der Hüllen – Anton Corbijns Doku über die Kunst von Hipgnosis / Das Haus am Gordon Place – Die wahre Spionagestory hinter dem 'Dritten Mann' / Ein Troubleshooter für die Burg – Wie tickt Stefan Bachmann?

Kategorie
Magazin
Produktionsinfos
Magazin
Produktionsland
A
Produktionsjahr
2024
Beschreibung
Ein Troubleshooter für die Burg – Wie tickt Stefan Bachmann? Er gilt als experimentierfreudiger Sonnyboy und als teamfähiger Troubleshooter. Seine Inszenierungen haben eine popkulturelle Lässigkeit und verströmen verführerische Leichtigkeit. Der Schweizer Theatermacher Stefan Bachmann übernimmt im Herbst die traditionsreiche Burg und stellt jetzt seine Pläne vor. Es ist eine Art Heimkehr, war Bachmann doch von 2008 bis 2012 hier Hausregisseur und brachte seine Leidenschaft für österreichische Dramatiker:innen auf die Bühne. Seinen ersten Chef-Posten an einem grossen Haus ergatterte er im noch zarten Alter von 32 Jahren als Schauspieldirektor am Theater Basel, das gleich in der ersten Saison in der Zeitschrift 'Theater heute' zum 'Theater des Jahres' gekürt wurde. Von 2013 an war er Intendant am Schauspielhaus in Köln, wo er allerdings ein König ohne Königreich war, musste doch das Theater dringend saniert werden. Rasch fand er für sein Team in ehemaligen Industriehallen eine Ersatzbühne und hatte auch damit Erfolg. Mittlerweile ist diese Ausweichspielstätte eine 'Herzensspielstätte' für das Ensemble geworden, das eigentlich gar nicht mehr ins grosse Schauspielhaus zurück will. Ganz im Gegensatz zu den improvisierten Theaterhallen nun das altehrwürdige Burgtheater – hier erwartet man von ihm, dass er die niedrigen Auslastungszahlen mit seinem Programm wieder in die Höhe treibt und, dass er neues Publikum anspricht. Was hat der neue Burg-Chef vor? Wie ist sein künstlerisches Temperament? Welche Stars wird er mitbringen? Wie will er für mehr Erlebnishaftigkeit auf der Bühne sorgen? Wie wird er auf eine sich verändernde Stadtgesellschaft modern und zeitgemäss reagieren? Wie sieht er seine Aufgaben und Herausforderungen als künstlerischer Direktor? Wie also tickt der Neue? Das versucht Peter Schneeberger im Gespräch mit Stefan Bachmann auszuloten. Die Freaks der Hüllen – Anton Corbijns Doku über die Kunst von Hipgnosis: Was macht ein gutes Plattencover aus? Für die Genration Z oder gar Alpha scheint das eine absurde Frage, konsumieren sie doch nahezu ausschliesslich Streaming-Dienste, in denen gerade einmal ein winziges Bildchen zu den Titeln erscheint. Geht man zurück in die 1960er Jahre, lässt sich rasch feststellen, dass das Design von Albumcovers kreative Offenbarungen waren. Insbesondere jene des legendären britischen Designstudio Hipgnosis, das sich mit surrealen Cover-Kreationen für Pink Floyd, Led Zeppelin, Paul McCartney, Yes, Genesis oder Emerson Lake & Palmer einen Namen macht. Meist wurden sie von den Musikern selbst beauftragt – und nicht von Managements oder Marketing-Agenturen, die lange nicht verstanden, dass solcherart eigenständige, manchmal nur lose und assoziativ mit der Idee des Albums verknüpfte Kunstwerke die Verkäufe noch anschiebende Mysterien darstellten. Anton Corbijn, selbst ein legendärer Starfotograf, der sich mit Filmen wie 'Control' über Joy-Divison-Sänger Ian Curtis auch als Regisseur international einen Namen machte, erzählt in seinem neuen Dokumentarfilm 'Squaring the Circle: The Story of Hipgnosis' jetzt die Geschichte der kreativen Köpfe hinter den Covern. Seine Videoclips für Depeche Mode und Nirvana bestechen bis heute durch ihre kunstvollen, einprägsamen Bilder. Bereits darin verwandte Corbijn eine Film-noir-Ästhetik, die er nun wieder aufgreift. Herzstück des Films sind die Gespräche, die Corbijn mit Weggefährten und Freunden von Hipgnosis führte: Paul McCartney, Jimmy Page, Robert Plant, Peter Gabriel, Roger Waters und David Gilmour. Selbst Noel Gallagher darf ein paarmal über den Verfall des Artworks im Streamingzeitalter pöbeln. Am meisten Raum aber bekommt Aubrey Powell. Der Fotograf, von allen nur Po genannt, ist das letzte verbliebene Gründungsmitglied von Hipgnosis. Sein kreativer Partner Storm Thorgerson, der bereits 2013 starb, kommt nur in Archivaufnahmen zu Wort. Das Haus am Gordon Place – Die wahre Spionagestory hinter dem 'Dritten Mann': Mit dem mit Orson Welles und Joseph Cotton starbesetzten Thriller 'Der Dritte Mann' hat der britische Regisseur Carol Reed Filmgeschichte geschrieben. Er zeigte ein Wien, wie es bis dahin nicht auf der Leinwand zu sehen war – die dunklen Seiten, die Kriegsruinen und die Kanalisation, aber auch die pittoresken Gassen der Innenstadt und Wiener Wahrzeichen wie das Riesenrad. Doch hinter dem Oscar-prämierten Film steckt auch eine wahre Agentenstory, wie die Londoner Historikerin und Autorin Karina Urbach recherchiert hat. Ein guter Teil der Filmcrew sollen nämlich echte Agenten gewesen sein. Ursprünglich wollte Urbach ein Sachbuch über die Verstrickungen des MI 6 bei den sieben Wochen lang dauernden Dreharbeiten im Jahr 1948 in Wien schreiben. Weil die Quellenlage dafür nicht ausreichte, hat sie einen Krimi daraus gemacht. In 'Das Haus am Gordon Place' entlarvt sie den Produzenten Sir Alexander Korda, Drehbuchautor Graham Green und Regisseur Carol Reed als Spione des MI 6. Für die Filmemacher und ihre Auftraggeber war Wien ein interessantes Pflaster. Denn 1948 stehen die westlichen Alliierten in Wien unter Druck. Die Sowjetunion wird in der Region immer stärker, die Tschechoslowakei und Ungarn werden kommunistisch, und im Juni 1948 sperren sowjetische Truppen alle Zufahrtswege nach West-Berlin. Auch Karina Urbachs Vater war zu dieser Zeit in Wien. Er arbeitete bei den Counter Intelligence Corps, dem militärischen Nachrichten-Dienst der US-Armee. Genau in dieser Zeit wurden drei Abhörtunnel gebaut, wollte man doch den sowjetischen Telefonverkehr anzapfen. Für die Abhöraktion – so Urbachs These – brauchte es ein gutes Ablenkungsmanöver. Und dazu waren die Dreharbeiten für den Wiener Schmuggel-Thriller perfekt geeignet.